Wappen des Altkreises Wittgenstein
1913 - 2024

Am - Az

 

äm (Mol) – einem. Mol. »Ee der Deere stedd kenn Meller ned, dä nu äm seihd.«

 

Ambel, Plural: Ambel (Wun) – Ampel

1. Lichtanlage zur Verkehrsregelung

2. hängendes Gefäß für Topfpflanzen.

»Der Efeu ee der Ambel ärr awwer krefdich gewosse.«

 

Ambese (Fdg) Ampedze (Hem, Rld) Aminze, Plural: Aminze (Wun) – Ameise.

Wun.: »Dohange om Wäg hun de Aminze en gruße Hääf geböwwet

 

Amboss (Wun) – Amboss Wun.: »Hä hob der schwere Amboss alläne e de Kütsche.«

 

Amen (Fdg, Wun) – Amen Wun.: »Hosde do da jo un amen dozü gesaat?«

 

Amer (Fdg) – Eimer siehe Emer

 

Amidroht (Wun) – Amidraht Feldtelefonleitungen der Amerikaner im 2. Weltkrieg.

Wun.: »Wies nom Kriech kaum wos ze keefe gabb, do nahmen de Leire da Ammidroht un rebarierden ähre Wark domeřrre. (Die liegengebliebenen Feldtelefonleitungen der Amerikaner wurden nach Kriegsende von den Dorfbewohnern aufgesammelt. Die isolierten Kupferdrähte wurden für verschiedene Zwecke benutzt, z.B. als Riemen einer Peitsche, weil Lederriemen nicht zu bekommen waren.)

 

Aminze (Wun)  Ameise. Wu.: »Dohänge hunn de Aminze en grusse Hääf geböwet.«

 

Amme Plural: Amme (Fdg, Wun) – 1. Amme 2. Hebamme.

Wun.: »Ech hun da Amme als Bescheed gesaat, se wärd woll glech kumme.«

 

amohne (Bgh) – ermahnen

 

Amsel Plural: Amsel (Fdg, Wun) – Amsel

Wun.: »Do setzt e Amsel uffem Dach un sengt su schee.«

 

Amt, Plural: Ämder (Fdg, Wun) – Amt. Wun.: »Nimmed wull dos Amt ewwernämme.«

 

amtlich (Fdg) – amtlich

 

Amtshause (Wittgenstein III, SA. 23; Hem, Odf, Rkh, Rph) – Amtshausen.

Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein

Aus Wikipedia:

Amtshausen ist seit der Eingemeindung 1975 ein Ortsteil der Stadt Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen

Höhe: ca. 470 m

Fläche: 3,62 km²

Einwohner: 90

Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²

 

Amtsrichter (Blb) – Amtsrichter

 

Amtsgericht (Blb) – Amtsgericht

 

amüsiern (Fdg) – amüsieren

 

o Präp., Adv. An

An dem schönen Tag willst du doch nicht im Haus bleiben? Ǻ demm scheene Dåg wädde doch neřř em Haus bleiwe? mhd. ane, an: (Präp.) an, auf, in, gegen, von, mit; (Adv.) an, zu, hin, auf [MhdT] Bei der Angabe eines bestimmten Zeitpunktes wird anstelle von »an« der bestimmte Artikel verwendet. Es heißt: (Wir kommen) »den Weihnachten, den Montag« statt »an Weihnachten, am Montag«. Bei unbestimmten Zeitpunkten wird wie im Hochdeutschen gesagt: (Wir kommen) »an einem Tag, wenn es nicht regnet.«

 

ǺåndicheAndeiche mas., Plural ~ Hausabfluss, Abzugsgraben

Der Hausabfluss ist verstopft. Der Ǻåndiche håt sech zugesåßt. mhd. tîch: Deich, Damm, Teich [MhdT] Aduch: Hausabfluß (Seite 245) [FiM] Adüch(t): Drainageabfluß im Keller aus Steinen [WAR] Der Abzugsgraben im Keller bzw. vom Haus zum Fließgewässer bestand früher oft aus zwei Reihen senkrecht verbauter Steinplatten mit einer Schicht Deckplatten.

 

ånnerander Pronomen

1. andere

2. (zeitlich) nächste.

Ziehe ein anderes Hemd an, das besser zu dem Anzug passt!

Zick e ånner Hemd åå, wås besser bei der Ǻåzog båsst! mhd. ander: der Zweite; einer von zweien; der Folgende, der Übrige [MhdT]

 

Ǻnnerge-schwesderkändAnderge-schwisterkind meist Plural; Kind von Geschwisterkindern. Meine Mutter und dein Vater sind Kinder von Geschwisterkindern, also Cousine und Cousin.

»Mei Mudder un sein Vådder sein Ǻnnergeschwesderkänner.«

 

annerenändern

Das Kleid muß geändert werden. Dås Kleed müss geannert wäre.

mhd. endern, andern: ändern, (refl.) sich ändern, den Wohnort wechseln;

sich wiederverheiraten [MhdT]

 

ånnerseitsanderseits

Adv. anderseits, andererseits Das ist mir nicht recht, aber anderseits, wer weiß, wofür es noch einmal gut ist. Dåřř äs ma net raa(i)cht, åwwer ånnerseits, wer weeß, wufeersch noĝĝemoo gütt äs. mhd. andersît: auf der anderen Seite; anderwärts [MhdT]

 

annere Umstänne andere Umstände; schwanger sein

 

än (Blb) – ihn Blb : »Gück der än mol em Gorde o, do sein zähjtausend Röbbe dro.«

 

äna, äaner, äner (Fgd) aana / aaner (Laa) – einer.

Odf.: »Äana höt dos Audo. Du bäast ma äana. Do kemmt äana on noch äana.

Äana nom Annere. Wos werd du Äana da allaa?«

Laa.: »Ee aana Dur songe se. Off aaner Stelle.«

Fdg.: »Nu sijjemul äner.« siehe eener

 

Änechkeid (Fdg) – Einigkeit

 

Äned (Fdg) – Einöde

 

änesdäls (Fdg) – einesteils. Fdg.: »Änesdäls woar doas rechtig so.«

 

angagiere (Blb, Fdg) – engagieren

 

Änge (Bgh, Alh, Fdg) – Enge. Fdg.: »Du treiwest mej ee de Änge.«

 

Änge (Alh) Änne (Fdg) – Ende.

Fdg.: »Doar eas ds Änne vom Lied. Dear eas dr Ofaang vom Änne.

D’s decke Änne kemmd noch. Om Änne fendt sejes. Om Änne beaste each ned gescheurer.«

 

änge (Alh, Bgh, Fdg) – eng. Fdg.: »Mei Jacke eas ze änge. Mer sei änge Vrwaandte.«

 

änge (Alh) änge, ändte, geändt (Fdg) – enden. Fdg.: »Wie doas nouemol änge werd?«

 

Angel (Blb, Fdg) – Angel. Fdg.: »Ech fösche med dr Angel.«

 

Ängel, Plural: Ängeln, Diminutiv: Ängelche (Alh, Fdg) – Engel.

Fdg.: »Du beastn Ängel. Der seall de Ängeln noch seange hea(r)n. Du hatt’st ’n gurre Ängel.«

 

angele (Fdg)  angeln

 

Angelei (Blb) – Angelei

 

Angelsport (Blb) – Angelsport

 

Angesthose (Wun) – Angsthase. Wun.: »Sei ned su en Angesthose!« Schimpfwort

 

Ängigkeit (Fdg) – Engheit

 

Angsd / Angsd Plural: Ängsde (Fdg) Angesde (Hem, Rld) Angest, Plural: A(i)ngesde (Wun) – Angst.

Fdg.: »Mer eas Angsd on Bange. Ech hon Ängsde. Ech mache deer Angsde.«

Wun.: »Buveer håst dü då Ǻngest?«

 

a(i)ngsdijje (Wun)  ängstigen.

Wun.: »Dos Känd håt sech gea(i)ngstijjet, wies allääne em Dunkele noh Hääme geh müssde.«

 

angst (Blb, Fdg) – angst

 

Angsdhose (FGdg) Angesdhose (Wun) – Angsthase. Wun.: »Sei ned su en Angesdhose.« (Schimpfwort)

 

ängstijje (Fdg) – ängstigen  Fdg.: »Sie ängstijje sech.Seck nerr so ängsdlich.«

 

Angsdschesser (Fdg) – Angsthase. (Schimpfwort)

 

Änkel (Mol) – Enkel

 

Angel (Wun) – Angel. Wun.: »Hä hot en decke Fesch o da Angel.«

 

angelen (Wun) – angeln. Wun.: »Da Grußvadder setzt om Wejjer un angelt.«

 

Angelsport (Blb) – Angelsport

 

annaschda / annaschder (Alh. Bgh, Hen, Odf, Rkh, Rld, Rph, Wun) – anders.

Wun.: »Dos magge ma annnaschder.«

Hem.: »Detzmul woar da Gebürtsdaag ganz annaschda wie sost.«

 

annaschdarem (Odf, Rkh, Rph) annerschtrem (Wun) – andersherum.

Wun.: Dos Beld müssde annerschtrem haale, wenn de wos erkenn wädd!

 

annaschwo (Fdg, Odf, Rkh, Rph) annaschwu (Hem, Rld) – anderswo, andernorts.

Hem. »Annaschwu weren se besser uffgehowe.«

 

änne (Bgh Hem, Wun) – innen.

Wun.: »Dos männd ma ned, awwa änne dränne äes dos Haus ganz modern eegerechded.« siehe ernne

 

anner, annere (Bgh, Blb, Fdg, Hem, Laa Odf, Rkh, Rld, Rph) – andere.

Hem.: »Da annere Daag = morgen. Dos annere Speel.«

Aber: »E anner Speel. Ehr müsst da annere Daag werrakomme.«

2. der zweite

3. der nächste Hem.: »Om annere Daag.« Anner Geschwisder Känne: Verwandte dritten Grades (Kinder von Cousins / Cousinen)

4. ändern. Hem.: »Die dünn sech ö ned annere.«

 

annere (Hem) – ändern

 

Annere (Fdg) – die Anderen.

Fdg. »Die Annere sei doch schold. Mer sei anner Geschwesterkeanne.«

 

Annneres (Laa) – Anderes

 

annneresmol (Fgd) – andersmal. Fgd.: »E anneresmol bassierd doas ned.«

 

annerdäls (Fdg) – andernteils

 

ännern (Fdg, Mol) – ändern.

Mol.: »De Zeire ännern alle Dänge.«

Fdg.: »Doar änner sec vo Stnne ze Stonne.«

»Do ännerschd du naud dro.«

 

annernfalls (Fdg) – anderenfalls. Fdg.: »Annernfalls mach dej off wos gefasst.«

 

annermol (Fdg) – andermal. Fdg.: »Velechde e annermol.«

 

Änneronge (Fdg) – Änderung

 

annerschd (Nle) – anders. Nle.: »So ärres, on ned annerschd. Ech sog dos annerschd.«

 

annerschwie (Fdg) – anderswie. Fdg.: »Annerschwie wär ejs ned ze mache.«

 

annerseits (Fdg) – andererseits. Fdg.: »Annerseits höst du rächd.«

 

annerthalwe (Fdg) – einundeinhalbes. Fdg.: » s sei annerthalwes pond.«

 

annerwerts (Fdg)  anderwärts

 

annerweirig (Fdg)  anderweitig

 

ännewänich / ännewannich / annewennich (Alh, Bgh, Hem, Rld, Wun) -

1. inwendig

2. in sich gekehrt, zurückhaltend

3. unaufrichtig, hinterhältig, falsch.

»Du wodde em ännewannisch kaalt.«

Wun.: »Darr ärrren ännewannijje Kalle.« (Das ist ein falscher Kerl.)

 

Anrecht (Odf, Rkh, Rph) – Anrecht . Odf.: »Doas äas mei Anrecht.«

 

Antwoard (Fdg) – Antwort

 

aobannen (Ban) – mit einem Mädchen anbandeln

 

Aoduch (Ban) – Wasserdurchlass, Kanal

 

aohäwe (Ban) – anheben. »Es äss aom aohäwe!«

 

aold (Ban) aalt, Komperativ: aller (Wun) – alt.

Wun.: »Wer hedde gedoocht, dess der emoo su aalt wärde.«

 

aoltmälk (Ban) – Ausdruck für ganz frühe Schwangerschaft

 

Aohnge (Ban) Aanke / Aahnge (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Genick, Nacken, Haaransatz im Nacken.

Odf.: »Derm hon se awwa de Aahnge arech kurz geschoore.

Duck da en Schal ewwa de blaange Aahnge lä.«

 

Aose (Ban) - Räucherkammer auf dem Dachboden

 

Aodze (Ban) – Essensrückstand. siehe Otz

 

aodze (Ban) – Essensreste übrig lassen. Ban: »Hä haod geaodzd.«

 

Aowaond (Ban) – Gewannweg

 

Aowechd (Ban) – verdrehter, komischer Mensch. (Schimpfwort)

 

Ar (Wun) – Ar (Flächenmaß 100 qm)

Wun.: »Dos Stecke Laand, worre gepachded hot, äss zwanzich Ar gruß.«

 

Arfäld (Wun) – Arfeld (zu Bad Berleburg)

Wun.: »Die aale Schmedde ee Arfäld äs haure e Museum.«

 

Arfeller (Wun) – Arfelder.

Wun.: »Dos wo ren Arfeller, vo dämm e dos Audo gekääft hot.«

 

arich (Hem, Rld, Wun)  arg, stark, heftig, sehr, überaus.

Wun.: »Machs ned ze arich!«

 

Arjer mas. - Ärger Er hatte Ärger mit dem Auto, deswegen ist er so spät zurückgekommen.

»Hä hådde Arjer met seim Audo, derwäjer äřře su speře kumme.«

 

Arjeren - ärgern

Warum ärgerst du mich nur so? Weremm arjerscht dü mech ogger su? mhd. ergern: verschlechtern, verderben; zum Bösen reizen, ärgern, Ärgernis geben; (refl.) schlechter werden [MhdT]

 

Armel - Ärmel mas., Plural ~ Ärmel

Sie hat ein Kleid mit kurzen Ärmeln angezogen. Äs håřře Kleed met stumbe Armel ågezoĝe.

mhd. ermel, ermeline, erbline: Ärmel [MhdT] Kleidung

 

armlich - ärmlich Adj., fl. ~jje ärmlich.

Der ist in ärmlichen Verhältnissen groß geworden. Der äřř ee armlijje Vaheltnisse gruß worrn.

 

Ard (Mol) – Ort. siehe Ort

 

arde (Wun) – arten, nach jemandem geraten. Wun.: »Dos Känd ardet uff dech.«

 

Ardechkeit (Laa) – Liebenswürdigkeit

 

ärder (Wun) – irden. Wun.: »Der vakiff ärder War, der reesende Hanneler.«

 

Äre (Alh, Blb, Hem, Mol, Wun) Eare (Fdg) -

1. Erde. »Wenn ech zü de Äje dünn, mechde du ee deiner Äre wie ee Mudderoarme rühn.« (Florentine Goswin-Benfer, Mol)

Wun.: »Der Hund wiehlt Lecher ee de Äre.« Blb: »So geds hie uf da Äre!«

2. Alh auch: Hausflur, Ern

 

ärere (Alh, Bgh, Hem, Rld) – luftig aufschichten, stapeln, Holz stapeln

 

Arfeald / Arfäld (Odf, Rkh, Rph, Wun) Aefeld (Wittgenstein III, Seite 23) – Arfeld.

Dorf im Altkreis Wittgenstein

Wun.: »Die aale Schmedde ee Arfäld äss haure e Museum.«

 

Arfeld ist seit der Eingemeindung 1975 ein Ortsteil der Stadt Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen

Höhe: 384 m

Fläche: 12,56 km²

Einwohner: 950 (31. März. 2011)

Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner/km²

 

Arfeller (Wun) – Arfelder. Wun.: »Dos worren Arfeller, vo däm hä dos Audo gekääft hot.«

 

ärgend (Mol) – irgend

 

arich / arig (Bgh, Fdg, Hem, Rld, Wun) arech (Odf, Rkh, Rph) – arg, sehr.

Fdg.: »So arig brouchst du doas ned ze mache.«

Hem : »Dä äss awwa arich vakräsche.«

(Der ist aber arg verschrien. = hat einen schlechten Ruf.)

Wun.: »Machs ned ze arich!«

 

Arja / Arjer (Bgh, Hem, Rld, Wun) Ärjer (Odf, Rkh, Rph) – Ärger.

Wun.: »Hä hadde Arjer med seim Audo, derwäjer ärre su spere kumme.«

 

arjare (Bgh, Hem) ärjern (Odf, Rkh, Rph) arjaren (Wun) – ärgern.

Wun.: »Warem arjerschd dü mech ogger su?« sech arjare sich ärgern;

immed arjare – jemanden ärgern.

 

Arje / Arije (Fdg, Hem, Rld) – (das) Arge. Fdg.: »Doas leit doch eem Arje.«

 

ärjerlech (Odf, Rkh, Rph) – ärgerlich

 

ArndebreggeErndtebrück. Hem.: »Ee Arndebregge stijjen ma em.« siehe Erndtebrecke

Aus Wikipedia:

Erndtebrück ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Siegen-Wittgenstein

Höhe: 490 m ü. NHN

Fläche: 70,98 km²

Einwohner: 7206 (31. Dez. 2015)

Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km²

 

Arnst (Hem, Rld) – 1. Ernst (Vorname) 2. (der) Ernst

 

arnst (Hem, Rld) – ernst

 

sech arr (Bgh) – sich irren

 

arr (Wun) – irr, im Irrtum, verstört, wie von Sinnen.

Wun.: »Da baäsde arr em Kobb, wenn de das da(i)nkest.«

 

ärres (Blb, Hem) – äss es (optionaler Rhotazismus) ist es.

Blb: »O värzäh Dage ärres nü als kaald gewäse.«

 

ärschd / ärscht (Blb) – erst.

Blb: »Doch ging em seiläwe keen Karpfe dro, ärscht o en Steck Käse bässen se o.« siehe erscht

 

ärschtemool (Blb) aschdemuul (Hem) – erstemal, zum erstenmal, das Erstemal.

Blb: »Heire wor hä züm ärschdemool Schitzeoffezier.«

 

Art (Wun) – Art, Wesen, Weise, besondere Sorte.

Wun.: »Uff die Art bäsde dei Gäld schwenge lus.«

artig årdich Adj., fl. ~jje artig, brav, folgsam.

Sei schön brav, wenn ich weg bin!

Sei schee årdich, wenn ech weg sein!

mhd. ertec, ertac: angestammte, gute Beschaffenheit habend [MhdT]

Das Wort »brav« als Synonym für »artig« ist ungebräuchlich.

 

Arwa / Arwer, Plural: Arwedsleire (Bgh, Fdg, Hem); Ärber (Wun) – Abeiter.

Wun.: »Die Ärber sein als gegange. De Arwa sein als alle fort.«

 

arwe (Bgh, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rph, Rld, Wun) ärwe (Blb) – arbeiten.

Imperativ: arb!

Wun.: »Arb ned su veel, mach haure mo bessje frieher Fierowed!«

Fdg.: DeModderarede ech de Mannsleire erschd fort. On so arwede hä sej each ned ze Dore.

Ä arede dre-izeh noff on vearzeh nonna on vrgoss mänchmol sei Arwed.

De modderhenwerrer arwedeins aus Shuh on Srembe. Sie arwede ins ee Grond on borre.

Sie arwede dem deiwl e ohr ob. Sie arwede off Deiwel komm raus.

Se konn ganz gewiddersch arwe. Mänchmol arwede äner each wie ongescheud.«

Wun.: »Arb ned u veel, feer haure hosde genüng gedo.«

 

Arwed / Arwet (Bgh, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) Arweit (Laa) – Arbeit.

Hem.: »Wer hot da blus de Arwedd erfunnne? Dä hat wohl naud ze dünn!«

Laa: »Dos woar e schwere Arwet.«

Fdg.: »De Arwed liss sech gud o. Hä harr de arwed nerr erfonne.

Om lieweste woar ’m fertije arwed. D’r deiwel steckt eawe ee aller arwed.

Doas woar e soures Stöcke arwed. Gäb dej o dei Arwed.«

Mol.: »Schäm dech ö ver kener Arwed.«

 

Arweitsbeginn (Laa) – Arbeitsbeginn

 

Arwedsdoog (Odf, Rkh, Rph) – Arbeitstag

 

Arwedskerrel (Hem, Odf, Rkh, Rph) – Arbeitskittel

 

Arwedsleire (Wun) – Arbeiter (Plural)

Wun.: »Die Arwetsleiře kummen morn werrer un maggen dos fardich.«

 

Arwedsmann, Plural: Arwedsleire (Bgh, Hem, Wun) Arwetsmann, Plural: Arwetsmanner (Wun) – Arbeiter.

Wun.: »Das woarren dechdijje Arwetsmanner.

Die Arwetsleire kummen morn werrer un machen das fardich.«

 

Arwedsstelle (Odf, Rkh, Rph) – Arbeitsstelle. Odf.: »Ech hon e gurre Arwedsstelle.«

 

Arwedsleire (Wun) -

Arbeiter. Wun.: »Die Arwetsleire kummen morn werrer un maggen dos fardich.«

 

Arwese, Plural: Arwese (Bgh, Fdg, Fis, Gro, Hem, Sch, Gkh, Odf, Rkh, Rld, Rph) Oarwese (Bnh) –

1. Erbse,

2. (salopp) Kopf.

Hem.: »Zieh dei Arwese ee! Hä hot wos o da Arwese.«

(Er hat etwas an der Erbse = ist nicht recht bei Verstand)

 

Arwesereisa, Arwessereiser (Odf, Rkh, Rph) – Erbsenreisig

 

Arwesesobbe (Odf, Rkh, Rld, Rph) – Erbsensuppe

 

Arweseschötte (Fdg) Arweseschutte (Odf, Rkh, Rph) Arweseschote (Hem) – Erbsenschote

 

Arwesegemiese (Hem, Odf, Rkh, Rph) – Erbsengemüse

 

Arzt, Plural: Arzde (Wun) – Arzt.

Wun.: »Bei dämm Arzt hunn ich lange worde müsse, berr ejj o da Reih wor.«

(»Arzt« wird überwiegend in zusammengesetzten Begriffen gebraucht,

in den anderen Fällen wird eher »Doktor« -Dukter gesagt.«

 

äs (allg) – es, sie »Ääs un Häh.« Sie und Er.

 

aschdemul (Hem, Rld) erschdemol (Fdg) – erstemal

 

Äsche (Fdg) – Esche

 

Asche (Wun) – Asche.

Wun.: »Do lag en gruße Hääf Asche veerem Owe.« mhd. asche, esche: Asche [MhdT]

 

Aschkeazendeanner (Fdg) – Hagebuttensträucher

 

Asd / Ast Plural: Esde, Diminutiv: Esdche, Asdche (Bgh, Fdg, Hem, Rld, Wun) -

1. Ast.

Bgh.: »Sech da Asd bescherre« (sich betrinken)

Hem.: »Ech lachen mer nochn Asd!«

Wun.: »Die Esde mürren abgesäjet wäre.«

2. Rücken, Kreuz.

Hem.: »Med nem Sack Duffel uffm Asd.«

Rld.: »Sech Derch de Esde mache.« (sich davon machen)

 

Asdebäärg (Hem, Wun) – Astenberg, (der Kahle Asten)

Wun. »Wemmer våm Asdebäärg schwatzen, da männ mer feer gewehnlich dås Dorf

»Neuastenberg«, wos frieher noh Wittchestää gehorrde.«

 

Asder (Wun) – Aster.

Wun.: »Dåo Känd håt sejj e eejenes Blümmelandche gemocht un Asder druff geseet.«

 

aseirig (Fdg) – einseitig. (Fdg): »Doar eas doch ganz aseirig.«

 

äss (Blb, Hem) – ist

 

Äesse das Essen

 

Asse (Bgh, Wun) – Achse. Wun.: »Om Gummiwaa ärre Asse gebroche.«

 

ässe, ass, (ge)gässe (Blb, Hem, Odf, Rkh, Rph, Wun) (ge)gäasse (Odf, Rkh, Rph); easse, oss, (ge)geasse (Fdg) – essen.

Hem.:

  • ech ässen,
  • dü esd,
  • hä esd,
  • mer ässen,
  • ehr äsd,
  • se ässen.

Hem.: »Hä hot gässe wie n Schieredrascher. Hie kann sech jera sood ässe.

Ech ässen mech deckesood un kneppelrund. Wädde med ins ässe?«.

Wun.: »Worde noch, se hunn noch ned meddages gässe.«

 

ässig (Bal) – brünstig (von einer Kuh) siehe essig

 

Ast (Fdg) – Ast

 

Asthma (Wun) – Asthma, anfallsweise Atemnot, Kurzatmigkeit.

Wun.: »Der Arwetskolleje hadde uff sei aale Dage noch Asthma kreeje.«

 

astregge (Bgh) – ersticken

 

atu, addu – egal, einerlei (evtl. abgeleitet von frz. à tout, tout = alles, alles, ganz)

»Dos eas mer atu/addu.« Das ist mir einerlei/egal.

 

atze (Bgh) – sich beim Essen nur die besten Brocken heraussuchen.

Bgh.: »Hie ward ned geatzd.« (Hier wird alles gegessen.)

 

Atzel (Bgh, Odf, Rkh, Rph, Wgh, Wun) – Elster.

Wun.: »De Atzel hun sejj ee da Ohre e Näst geböwwed.«

 

atzelich (Bgh, Wun) – aufallend bunt, grell. Wun.: »Su en atzelijje Jacke ziehn ech ned o.«

 

Audo (Odf, Rkh, Rph) – Auto. Odf.: »Se hon nur aa Audo.«

 

aus (Fdg, Hem, Laa, Odf, Rkh, Rld, Rph, Wun) – aus.

Hem.: »De Schule äss aus. Med ins ärres aus! Mer sein gäster aus gewäse.

Da Ball woar aus. Dä Junge ging bei ins ee un aus.«

Fdg.: »So seuhsde each aus.«

Wun.: »Dos hun ech vom Fänsder aus gesäh, dess dü dos Fohrrod ausem Schobbe gehollt host.«

 

Ausbau (Blb) – Ausbau

 

ausbedinge (Fdg)  ausbedingen. Fdg.: »Doas ho ech mer ausbedonge.«

 

ausbelde (Fdg, Hem, Rld) – ausbilden. Rld.: »Ech belden se aus.«

 

ausbbräre (Fdg) ausbreere (Wun) – ausbreiten.

Wun.: »Der Ausschlag hot sech weirer ausgebrett.«

Fdg.: »Du brättst doar aus. Hä höt de Orme ausgebrätt. Ech bräre mech aus.«

 

ausdä(l)n (Fdg) ausdeele (Hem, Rld) – austeilen.

Hem.: »De Soppe ausdeele. Ech sein groare beim Ausdeele. Ds Erna kann ganz schee ausdeele.« (Erna kann ganz schön austeilen = scharf kritisieren)

 

ausdu (Fdg) – austun

 

ausenanna (Fdg) – auseinander

 

Ausfäld (Wun) – abgelegenes Feld.

Wun.: »E Ausfäld, dos wor määsdens e abgeläjene,

ungedenkde Wesse, uff der e bessje Haa gemocht wür.«

 

ausfranze (Wun) – ausfransen, ausfasern.

Wun. »Des deer dos gefellt, met su ner ausgefranzde Hose remzelää.«

 

ausfreasse, frass aus, ausgefreasse (Fdg, Odf, Rkh, Rph) ausfrässe, frass aus, ausgefrässe (Hem) – ausfressen.

Hem.: »Wos hot da insen Heinz da als werra ausgefrässe?«

 

ausfroo (Hem, Rld) ausfroge (Odf, Rkh Rph) – ausfragen

 

ausgemerjelt (un) – ausgezehrt, abgekämpft.

Wun.: »Die Kraankheet greifden su o, derre mettlerweile ganz ausgemerjelt äs.«

 

aushehle (Wun) aushöhlen.

Wun.: »Se hun die Riewe ausgehehlt un e Fratze neegeschnätzt.«

 

auskarne (Wun) -

1. auskernen;

2. enthülsen. Wun.: »Mer hun om Desch gesässe un Arwese ausgekarnt.«

 

Auskrijje, sech auskrijje überanstregen, sehr anstregen, verausgaben

 

ausmache -

1. abschalten, auslöschen;

2. aus der Erde herausholen;

3. vereinbaren. Wun.: »Harr ehr da de Duffel als ausgemocht?«

 

ausmälme (Wun)  mit Mehl bestäuben.

Wun. »Beveer ds Brut en Owe geschosse wür, mälmde ma de Leewe aus.«

 

ausmarjele (Bgh, Bkb, Wom) – sich redlich abmühe, bei der Arbeit quälen

 

ausgemarjeld (Bgh) – ausgezehrt

 

auslatsche (Odf, Rkh, Rph) – auslatschen. Odf.: »Die Schlabbe sei doch ausgelatscht.«

 

Ausnahme (Wun) – Ausnahme. Wun.: »Wiesu semmer bei deer e Ausnahme mache?«

 

ausnotze (Odf, Rkh, Rph) – ausnutzen. Odf.: »Ech losse mech ned ausnotze.«

 

ausprowiere (Odf, Rkh, Rph) – ausprobieren

 

ausquädsche (Odf, Rkh, Rph) -

1. ausquetschen,

2. ausfragen. (Odf, Rkh, Rph) »Du höst werra alles aus mer ausgequätscht.

Dä wäll dech doch nur ausquätsche.«

 

ausranschiern (Fdg) – ausrangieren

 

ausransderen (Wun) – sich verausgaben.

Wun.: »Der Junge hot sech gewaldich ausransdert beim Füssballspeele.«

 

Ausräre (Fdg) – Ausrede. Fdg.: »Du beast em ne Aureäre ned verleje.«

 

ausrechend (Fdg) – ausreichend. Fdg.: Mer sei ausrechend versieh.«

 

ausrechte (Fdg) – ausrichten. Fdg.: »Du kästn Gruß ausrichte.«

 

ausre-se (Fdg) – ausreißen. Fdg.: Ech wea m’r ka Bee ausre-se.«

 

ausre-se (Hem, Rld) – ausreisen

 

ausreste (Odf, Rkh, Rph) – ausrüsten. Odf.: »Ech sei gud ausgerested.«

 

ausrodde (Wun) – ausrotten. Wun.: »Hä hot dos Unkraut med Rumb un Stumb ausgeroddet.«

 

ausrouhe (Odf, Rkh, Rph) – ausruhen. Odf.: »Ech muss mech erschd mol ausrouhe.«

 

ausruffe (Fdg) – ausrufen

 

aussaa (Fdg) – aussagen

 

Ausscheller (Wun)  Person, die Bekanntmachungen vorlas.

Wun. »Da Ausscheller gink derch ds Dorf un lies de Bekaantmachinge veer.«

 

ausschniffen (Odf, Rkh, Rph) – ausschnüffeln. Odf.: »Ech hon wos ausgeschniffeld.«

 

ausspann (Odf, Rkh, Rph) – ausspannen.Odf.: »Om Feald weard ausgespannd.«

 

Aussteier (Wun) – Aussteuer.

Wun.: »Die Mewel hot mei Mudder als Aussteier merre ee ds Haus broocht.«

 

ausstrebbe (Wun) – ausziehen

1. Kleidung ausziehen,

2. sich einer Verpflichtung entziehen,

3. (vom Zugvieh:) Neben die Kette treten und aus dem Geschirr nach hinten herausrutschen.

4. Wun.: »Desse beim Fohre ned ausstrebbe kunnen, krejen de Kieh Wanstrimme em.«

 

Audopannne (Odf, Rkh, Rph) – Autopanne

 

ausrutsche (Hem, Blb) ausrötsche (Odf, Rkh, Rph) – ausrutschen.

Odf.: »Ech sei ausgerötscht.«

 

ausschalde (Odf, Rkh, Rph) – ausschalten. Odf.: »Dä Apparat muss ausgeschalted wearn.«

 

ausschäre (Fdg) – ausscheiden

 

ausschlisse (Fdg) – ausschließen

 

ausschlo, schligg aus, ausgeschlaa (Bkb, Bgh, Hem, Wom) – ausschlagen.

Hem.:

  • ech schlaan,
  • dü schleesd,
  • hä schleed,
  • mer schlaan,
  • ehr schlaad,
  • se schlaan.

 

1. von Pferden: Bkb, Wom: »De Paare schlon ö schon mol aus; da müss ma weid genüng weg sei.«

2. von Bäumen, Pflanzen: neue Triebe hervorbringen Bkb, Wom: »De Bäme schlon aus.«

3. etwas gewaltsam entfernen »Dü host dämm Junge nen Zoh ausgeschlaa.«

4. durch Schlagen ersticken. Hem.: »Hä hot dos Faijja ausgeschla.«

5. etwas mit Stoff oder dgl. auskleiden. Hem.: »Mer wünn dos Zimmer med ruurem Samt ausschlo.«

6. aus dem Normalzustand geraten »Die Nuule, dos Pendel schleed aus.«

 

Ausschlag (Hem, Rld) Ausschlog (Fdg) – Ausschlag.

Fdg.: »Doas gob de Ausschlog. Hä hörr Ausschlog.«

 

ausschloofe, schliff aus, ausgeschloofe (Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – ausschlafen.

Fdg.: »Hössde endlech ausgeschloofe?«

 

ausserkirchlech (Odf, Rkh, Rph) – ausserkirchlich

 

Ausschuss (Fdg) – Ausschuss

 

ausschwätze (Fdg)  ausschwätzen, ausreden. Fdg.: »Loss mech doch emol ausschwätze.«

 

außer (Wun) außer. Wun.: »Ech sein außer da Reih drokumme.«

 

aussieh (Odf) aussäh, sah aus, ausgesäh (Hem, Rld) – aussehen.

Odf.: »So siehste each aus.«

 

aussteache (Fdg, Odf, Rkh, Rph) ausstäche, stoch aus, ausgestoche (Hem, Rld) – ausstechen.

Hem.:

  • ech stächen,
  • dü stechsd,
  • hä stechd,
  • mer stächen …

»Hä hot ins alle ausgestoche.«

 

ausstrebbe (Wun) -

1. (Kleidung) ausziehen;

2. sich einer Verpflichtung entziehen;

3. (vom Zugvieh) neben die Kette treten und aus dem Geschirr nach hinten herausrutschen. Wun.: »Desse beim Fohre ned ausstrebbe kunnen, kreejen de Kieh Wanstremme em,

wu de Schällscheerer dro fesdegemoocht würen.«

 

ausspann (Hem, Rld) – ausspannen

 

austreiwe (Wun) -

1. austreiben

2. (auf grobe Weise) abgewöhnen;

3. zu sprießen beginnen;

4. (von Kühen:) nach dem Kalben durch Wehen die Gebärmutter ausstoßen

Wun.: »Wenn e Küh beim Ha(i)cke ausgetreeb, da müssde schwenge da Dierarzt gehollt wäre.«

 

Auszächnonge (Fdg) – Auszeichnung. Fdg.: »Die Auszächnonge hörre ehrlich vrdiend.«

 

Auszeahronge (Fdg) – Auszehrung. Fdg.: »D’r leir o d’r Auszeahronge.«

 

auszieh (Fdg) – ausziehen

 

Ausziehdesch (Hem, Rld) Ausziehdösch (Odf, Rkh, Rph) – Ausziehtisch

 

auswerke (Fdg) – auswirken. »Doas ka sech baale auswerke.«

 

Auswesse (Wun) – abgelegene Wiese.

Wun.: »De Grußaller hadden frieher e Auswesse gepachdet,

wu se nogge bessje Haa mache kunnen.«

 

Auwusd (Bgh) – August

 

äwa / äwer (Laa) – über. Laa: Groare kom da Emil äwern Holzplatz.« siehe ewwa / ewwer

 

äwe (Bgh) – eben, nur.

Bgh.: »äwe e beßche«

(nur ein bißchen)

äwe mul ee de Stood foahre

(eben mal in die Stadt – nach Berleburg – fahren)

dos reechde su äwe

(das reichte noch eben)

 

Awendmohl (Fdg) Awendmahl (Wun) – Abendmahl.

Wun.: »De Sunndag äss Awendmahl ee da Kärche, do wulle ma merrenanner hengeh.«

 

Aweram (Blb) – Abraham

 

äwalää (Laa) – überlegen. Laa: »Des Inge äwalääde.« siehe auch Ewwerlag.

 

awermols (Fdg) – abermals. »Ech saa deer awermols …«

 

awergläbsch (Fdg) awaglöwisch (Hem, Rld) – abergläubisch.

Fdg.: »Ehr seid awwer awergläbsch.«

 

(h)awoa (Ban) hawua (Hem, Rld)  nicht wahr

 

äwrech (Laa) ewwerijens (Hem, Rld) – übrigens

 

awwer / awwa (Alh, Bgh, Blb, Fdg, Laa, Odf, Rld, Rph, Wun) aber.

Hem.: »Dos wäll ech deer awwa gesaad hon!«

Wun.: »Dü bäst awwa gruß wo(r)n! Ech kenn dech jo kaum werrer.«

 

Awwergläwe (Wun) – Aberglauben.

Wun.: »Darr äss doch en schra(i)cklijje Awerglääwe, dämm die do oha(i)nken.«

 

awwamuls (Hem, Rld) – abermals; hinwiederum, dagegen

 

Axt (Fdg) – Axt

 

äxtra (Odf, Rkh, Rph) – extra.

Odf.: »Ech hon deer dos doch äxtra gesääd. Du kriest kaa äxtra Worscht.«

 

Äxtranes (Odf, Rkh, Rph) – etwas Besonderes. Odf.: »Dos äas wos Äxtranes.«

 

 

Wittgensteiner Heimatverein e.V.